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Wohnungs- und Obdachlosenhilfe - eine komplexe Herausforderung
Bildunterschrift: Beratung findet unter Berücksichtigung der Hygieneregeln auch im Lockdown statt – dafür steht Caritas-Mitarbeiterin Lisa Abels der Aufenthaltsraum der geschlossenen Tagesstätte zur Verfügung.
Das Konzept der Integrierten Facheinrichtung im ländlichen Raum hat sich bewährt. Von Wohnungslosigkeit betroffene oder bedrohte Menschen finden hier Zugang und Hilfe „aus einer Hand“.
Neben einem Übergangswohnheim mit insgesamt 20 Plätzen in Limburg und Niederbrechen, einer „Herberge“ mit vier Übernachtungsplätzen und der Tagesaufenthaltsstätte „Oase“ in der Limburger Eisenbahnstraße gibt es eine Ambulante Fachberatung, Aufsuchende Arbeit („Streetwork“), ambulantes Betreutes Wohnen mit 25 Plätzen, das Übergangsmanagement für Strafgefangene und den Beschäftigungsbereich mit (Holz-)Werkstatt, Freizeit- Kultur- und Bildungsangeboten.
Mit der Stadt Limburg besteht seit vielen Jahren eine partnerschaftliche und unterstützende Zusammenarbeit. In enger Kooperation begleiten zwei Caritas-Mitarbeitende auch die kommunalen Notunterkünfte. Bestandteil dieser Arbeit ist neben der sozialen Begleitung der Notunterkunft in der Rudolf-Schuy-Straße auch die Entwicklung und Begleitung der städtischen Frauen-Notunterkunft in der Brückengasse. Eine Sozialarbeiterin und einen Sozialarbeiter mit jeweils 50% Stellenumfang sorgen für die persönliche Begleitung der dort eingewiesenen obdachlosen Frauen und Männer, so dass diese eine männliche aber auch eine weibliche Kontaktperson haben. Finanziert werden die beiden engagierten Fachkräfte von der Stadt Limburg.
Für die Zukunft ist auch eine Weiterentwicklung des Sachbereichs geplant: So baut der Caritasverband in Abstimmung mit dem Landeswohlfahrtsverband ab Herbst 2022 das Heppelstift in Limburg zu einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe um.
Ihr Kontakt
Veronika Klum
65549 Limburg an der Lahn
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Telefon: 06431 200543
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Fax: 06431-2005-55
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Kein Lockdown in der sozialen Arbeit
Der Corona-Lockdown hat viele Einschränkungen mit sich gebracht, dennoch wurden die Angebote aufrechterhalten. Die Fachberatungsstelle arbeitet mit Hygiene-Konzept, ermöglicht aber weiterhin die wichtigen persönlichen Kontakte. In der Regel ist es für Wohnungslose möglich, noch am selben Tag der Anfrage einen Termin zu bekommen. In enger Kooperation mit dem Ordnungsamt kann jedem Obdachlosen zumindest ein Schlafplatz zur Verfügung gestellt werden. Ist dies nicht möglich, werden Menschen in Hotelzimmern in Limburg untergebracht. Dies betrifft vor allem Frauen. Mit Hilfe der katholischen Kirchengemeinde St. Marien kann der Caritasverband die Bewohner des Übergangswohnheims bereits seit März 2020 auch im alten Pfarrhaus in der Gartenstraße in Limburg unterbringen. Damit stehen für alle Bewohner ausschließlich Einzelzimmer zur Verfügung, außerdem ein Kranken- und Quarantänezimmer.
Die Tagesstätte „Oase“, die wohnungslosen Menschen einen warmen Aufenthalt, Duschen und Wäschewaschen anbietet, musste aufgrund der geringen Größe während der Pandemie leider schließen. In den Sommermonaten war der Aufenthalt vor dem Haus möglich, bis zum zweiten Lockdown hatte die Firma Much der Einrichtung ein Zelt mit Heizstrahlern zur Verfügung gestellt. Leider gelten mittlerweile noch strengere Regeln, so dass diese Möglichkeit nun wegfällt. Trotzdem blieb das wichtige Angebot, in der Tagesstätte zu duschen oder Wäsche zu waschen und trocknen zu lassen die ganze Zeit über bestehen. Dieser Service wird übrigens von engagierten und ehemals selbst von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen gewährleistet.
Wohnungslose Menschen unterstützen
Die Situation wohnungsloser Menschen ist komplex. Der Caritasverband für den Bezirk Limburg versucht gemeinsam mit der Stadt Limburg, ihnen mit diesen Angeboten gerecht zu werden. „Selbstverständlich ist das Hilfesystem auch in Limburg nicht perfekt und darf und muss sich weiterentwickeln. Auch die Kommunalpolitik ist hierbei gefordert und hat die Aufgabe, benachteiligte Menschen und das Hilfesystem wohlwollend und respektvoll zu unterstützen“, fasst es Harry Fenzl, Sachbereichsleiter der Caritas-Wohnungslosenhilfe, zusammen. „Daneben ist es meines Erachtens vor allem die wohnungspolitische Verantwortung, für die Kommunalpolitiker Sorge zu tragen haben. Denn eine Notunterkunft reicht nicht aus, gefordert ist ein menschenwürdiges Wohnen, welches ein Zuhause und Perspektive für Menschen bietet,
die sich im sozialen Gefüge ganz unten befinden.“