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25 Jahre Caritashaus

"Wir freuen uns aber, dass im Laufe der Jahre eine starke Zusammenarbeit und gute Nachbarschaft gewachsen ist", so Julia Kusminder, die 2021 den Staffelstab als Leiterin des Caritashauses von Sieghard Mackel, Einrichtungsleiter der ersten Stunde, übernahm.

"Immer wieder stehen zum Beispiel Menschen vor der Tür mit Spenden in der Hand, z.B. ein Strickkreis bringt zur Winterzeit warme Socken, Schals und Mützen vorbei und erst vor kurzem rief eine Wetzlarer Pizzeria an, dass 15 Pizzen irrtümlich gebacken wurden, und ob wir eventuell dafür Abnehmer hätten? Hatten wir! Die Pizzen waren eine tolle Abwechslung für unsere Bewohner*innen."

Ihr Kontakt

Carola Kaspari-Husar

Goethestrasse 13
35578 Wetzlar

Ein Bett - und gut?

Entscheidend für diese breite Unterstützung der Wetzlarer Einwohner und den Erfolg des Caritashauses ist ohne Frage das Herzblut des gesamten Teams. Es sorgt dafür, dass die "Chemie stimmt" zwischen Bewohner*innen, Nachbarschaft, Mitarbeiter*innen und Behörden. Und es führt dazu, dass die Arbeit für Wohnungslose nicht beim Ausfüllen für Anträge aufhört. Bernd Schneider, Sozialarbeiter und stellvertretender Einrichtungsleiter, erinnert sich zum Beispiel an zahlreiche gelungene Unternehmungen mit Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen: "Gemeinsam Kanu fahren auf der Lahn, Kickerturniere im Aufenthaltsraum und natürlich unsere legendären Sommerfeste im Hof - all diese Aktionen stellen unsere Klienten als Menschen in den Mittelpunkt. Und das mit dem Ziel, mit ihnen ein Stück weit "normales Leben" zu leben."

Mit Erfolg, denn etliche Klienten des Caritashauses konnten mit der Unterstützung des Teams wieder im Alltagsleben Fuß fassen, z.B. mit einem Job und einer eigenen Wohnung.

Zwischen Corona und Großbaustelle

Das Jubiläumsjahr 2021 war vor allem durch Corona und die umfassende Renovierung der Einrichtung geprägt. Für Julia Kusminder dennoch Grund, ein positives Fazit für 2021 zu ziehen: "Einerseits sorgte auch besonders Corona für einen anhaltend starken Zulauf an Hilfesuchenden, andererseits waren viele Unterstützungsangebote wie zum Beispiel der Tagesaufenthalt, Beratungs- und Gruppenangebote durch staatliche Vorgaben stark eingeschränkt. Dennoch war es unserem Team möglich, viele Wohnungslose trotz dieser Hindernisse gut durch die Pandemie zu begleiten. Außerdem hatten wir ja noch unsere Großbaustelle, die für viel Ablenkung sorgte."

Gemeint ist die umfassende Renovierung der Bewohnerzimmer und Bäder. Nach teilweise bis zu 25 Jahren im Dauereinsatz waren Räume und natürlich vor allem die Möbel stark beansprucht. Bei der Renovierung packten nicht nur die Handwerker, sondern auch die Bewohner*innen vor Ort und die ehrenamtlichen Helfer*innen tatkräftig mit an, so dass pünktlich zu Weihnachten alles bezugsfertig ist und für einen gelungenen Jahresabschluss 2021 sorgt.