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Kein Lockdown für die Familien-Beratungsstellen in Montabaur und Lahnstein

Das Jahr 2020 hat gezeigt, wie sehr die Gesellschaft und die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen auf die Digitalisierung angewiesen sind. Zuvor wurde dieses Thema stark unter der Prämisse „wirtschaftliche Entwicklung“ diskutiert. Im letzten Jahr hat die Digitalisierung durch Homeschooling und Home-Office mit einer rasanten Entwicklung starken Einfluss auf die Familie „zu Hause“ genommen.
„Wir alle sind durch die Corona-Pandemie mit einer Situation konfrontiert, die uns als Einzelne wie auch als Familien und als Gesellschaft vor ungewohnte Herausforderungen stellt - nicht nur ökonomisch und medizinisch, sondern auch aus zwischenmenschlicher und psychologischer Sicht", betont Thomas Jeschke, Stellenleiter der Familienberatungsstellen beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn.
Die integrative Familienberatung (Erziehungs-, Trennungs-, Paar- und Lebensberatung) und Schulsozialarbeit hat sich frühzeitig und unmittelbar dieser Situation gestellt, indem sie die Beratungsstellen zusammen mit den Außenstellen „digitalisiert“ haben. So konnte zu den Familien über den digitalen Weg trotz Ausnahmesituation Kontakt gehalten bzw. aufgebaut werden. Online-Beratungen erfordern generell eine Rückantwort innerhalb von 48 Stunden, können von meist jedoch kurzfristiger und zeitnah umgesetzt werden. Die Familien fühlen sich in ihren Beratungsanfragen nicht alleine und wissen, dass sie mit einer „alternativen“ Form begleitet werden.
Das hat am Anfang bei den Klient*innen so etwas wie Überraschung ausgelöst: „Oh, da geht ja was!“ und im weiteren Verlauf Dankbarkeit, weil auch über die digitale Technik Begleitung, Antworten auf Fragestellungen und lösungsorientierte Ansätze durch die Mitarbeiter*innen des Caritasverbands Westerwald-Rhein-Lahn erfahren werden durften.

Ihr Kontakt
Holger Pöritzsch
Digitalisierung: Win-Win für die Zukunft
Eine zentrale Erfahrung – auch für die Zukunft – war die Erkenntnis, dass Motivation und gemeinsamer Einsatz für das Gelingen der Umsetzung eine entscheidende Rolle spielen. Normalerweise haben neue Projekte einen gewissen Vorlauf. Bei diesem Projekt gelang es, in gerade mal zwei Monaten zu starten und dann „dran“ zu bleiben. Das Projekt hat „Energie freigesetzt“, weil es sowohl bei den Klient*innen als auch bei den Berater*innen als echte Bereicherung des Beratungsangebotes erlebt wird. Das ist eine echte Win-Win-Situation.
Es ist vollkommen klar, dass dieser digitalisierte Standard in der Beratung fortgeführt und verfeinert wird. Die Online-Beratung und insbesondere die videogestützte Beratung wird gut genutzt und dankbar angenommen. Familien werden in vielfacher Weise entlastet. Beratungen können weiterhin zeitnah angeboten werden und räumliche Distanzen auf dem Land können besser überbrückt werden.
Klient*innen können zu Hause beraten werden, wenn ihre persönliche Situation ein Vorbeikommen in der Beratungsstelle durch Mehrfachbelastungen nicht zulässt. Getrennte Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht wohnen manchmal weit auseinander und können digital für ein Gespräch leichter zusammenkommen.

Kontakte über Caritas.de
Der Kontakt zu den einzelnen Beratungsstellen erfolgt über die Plattform des Deutschen Caritasverbandes (DCV). Durch die Zuordnung von Postleitzahlen ist gewährleistet, dass die Anfragenden aus den entsprechenden Regionen kommen, also aus dem Westerwaldkreis oder dem Rhein-Lahn-Kreis.
Die Onlineberatung erfolgt auf Wunsch anonym und ist kostenfrei. Ein weiterer großer Pluspunkt: Die Plattform des DCV bietet eine datensichere Kommunikation, unter anderem auch für die Zusendung von Unterlagen, falls dies im Rahmen der Beratung nötig ist.
Beratungsstellen brauchen Unterstützung
Trotz der Widrigkeiten und dem Arbeiten unter besonderen Bedingungen war 2020 in Bezug auf die Fallzahlen in der Familienberatungsstelle Montabaur das stärkste Jahr in über 50 Jahren Familienberatung im Verband. Dies wäre ohne die Hinführung dieses Projektes in Richtung Digitalisierung, die Förderung der Caritas-Gemeinschaftsstiftung für die technische Ausstattung und die fundierte Fortbildung der Kolleg*innen in diesem Bereich nicht möglich gewesen.
Da die psychologischen Beratungsstellen jedoch nicht ausfinanziert sind und von Zuschüssen leben, stellt sich für die Zukunft weiterhin die Frage nach der finanziellen Absicherung.
Kontakt zu den Beratungsstellen
Für den Rhein-Lahn-Kreis: Caritas-Zentrum in Lahnstein, Telefon (02621) 92 08 60,
E-Mail an familienberatung-rl@cv-ww-rl.de.
Für den Westerwaldkreis: Caritas-Zentrum in Montabaur, Telefon (02602) 16 06 22,
E-Mail an familienberatung-ww@cv-ww-rl.de.
Online-Beratung ist möglich unter www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung förderte das Projekt mit rund 2.500 Euro. Ohne die Unterstützung von Spendern und Stiftern wäre das nicht möglich gewesen. Bitte helfen auch Sie der Caritasstiftung dabei, solche wertvollen Projekte weiterhin zu verwirklichen.